Unsere Ziele
Ziel unserer Arbeit ist es, die Öffentlichkeit für Sucht und Drogen zu sensibilisieren und aufzuklären, um Suchtgefahren abzubauen. Wir wollen Drogenkonsumenten Rat, Information und Auseinandersetzung mit ihrem Drogenkonsum anbieten und ihnen das Angebot unterbreiten, Handlungs-alternativen zu ihrem Konsum zu entwickeln. Wir wollen drogenabhängigen Menschen helfen das Überleben zu sichern und sie so umfassend fördern und unterstützen, dass sie in unserer Gesellschaft ein auf Selbstachtung basierendes Leben aufbauen können.
Mit unseren Hilfsangeboten wollen wir soziale Ausgrenzung verhindern und zum Abbau sozialer Spannungen beitragen. Wir wollen drogenabhängigen Menschen dazu verhelfen, einen anerkannten Platz in der Gesellschaft zu finden und ihre Lebensführung selbstbestimmt und selbstverantwortlich in die Hand zu nehmen.
Unser Suchtverständnis
Wir beobachten den Konsum von legalen und illegalen Drogen in unserer Gesellschaft als eine weit verbreitete Realität. Der Konsum berauschender und bewusstseins-verändernder Substanzen stellt für weite Teile der Gesellschaft alltägliches Handeln dar und ist vielfach Bestandteil des Konsumverhaltens und der Lebens-gestaltung. Häufig wird der Konsum von legalen und illegalen Drogen aber auch funktionalisiert und zur Lebens- und Krisenbewältigung eingesetzt.
Der fortgesetzte Konsum von Drogen und Rauschmitteln kann sich zu einer Abhängigkeit entwickeln, die Leiden verursacht und zu physischen, psychischen und sozialen Problemen führen kann. Abhängigkeit verstehen wir als Verlangen, dass nicht mehr auf der freien Entscheidung und eigenen Kontrolle basiert.
Sucht hat viele Ursachen, die sich aus der individuellen Biographie und den Wechselwirkungen mit äußeren Einflüssen ergeben haben. Grundsätzlich sind alle Menschen Suchtgefahren ausgesetzt. Wir begreifen Sucht als Folge einer problematischen Bewältigungsstrategie und als Krankheit, die uns auffordert, den Betroffenen zu deren Linderung und Heilung hilfreich zur Seite zu stehen.
Unser Selbstverständnis
Jeder Mensch ist einzigartig und in seinem individuellen „Gewordensein“ zu berücksichtigen. Wir begegnen Menschen mit Respekt und Wertschätzung und achten die Würde und Einzigartigkeit eines jeden Menschen.
Wir legen großen Wert auf einen freundlichen und entgegenkommenden Umgang und begegnen dem Menschen mit Vertrauen, Hilfsbereitschaft, Offenheit und Einfühlungsvermögen.
Wir achten und respektieren die Selbstverantwortlichkeit und Selbstbestimmung des jeweiligen Menschen, seine Individualität und die Entscheidung über seine eigene Lebensführung. Unsere Hilfen sind vorbehaltlos, nicht bevormundend und nicht an Voraussetzungen geknüpft. Sie verstehen sich als Angebote und Anregungen, um die individuellen Möglichkeiten des jeweiligen Menschen zur Entfaltung zu bringen und ihn in seiner Selbstverantwortlichkeit und Selbstbestimmung zu stärken.
Wir helfen persönlich
Die Basis für unsere Arbeit ist es zunächst, Drogenkonsumenten und Drogenabhängige mit unseren Angeboten zeitnah zu erreichen. Wir achten daher sehr darauf, dass sich unsere Angebote an dem Hilfebedarf orientieren und für unsere Klienten attraktiv sind. Den Zugang zu unseren Hilfsangeboten wollen wir einladend und persönlich gestalten, um die Hemmschwelle zur Inanspruchnahme unserer Hilfen so gering wie möglich zu halten. Unsere Hilfsangebote sind durch den persönlichen Kontakt zu dem Hilfesuchenden geprägt und bieten eine Atmosphäre des Vertrauens und der Offenheit.
Wir sind davon überzeugt, dass persönliche Beziehung und Begleitung Orientierung und Hilfe bieten können. Unsere Hilfestellung erfolgt überwiegend in Form von professionellen, verbindlichen, tragfähigen und persönlichen, aber nicht privaten Hilfsbeziehungen. Durch Annahme, Begegnung und Auseinandersetzung wollen wir gemeinsam mit dem Hilfesuchenden Wege finden, wie sie ihre Eigenverantwortung leben und ihre Fähigkeiten nutzen und einsetzen können. Wir orientieren uns an den individuellen Ressourcen und Möglichkeiten des jeweiligen Klienten. Wir wollen Suchtgefährdete, Suchtkranke und deren Angehörige zu einem freien und selbst-verantwortlichen Leben unterstützen und sie befähigen, unabhängig vom Hilfesystem ihr Leben zu gestalten.
Unsere Verantwortung gegenüber dem Hilfesuchenden
In der Entwicklung und Ausgestaltung von Hilfsbeziehungen haben unsere Mitarbeiter eine besondere Verpflichtung und Verantwortung gegenüber dem Rat- und Hilfesuchenden.
Wir stellen hohe Anforderungen an unsere Mitarbeiter bei der Gestaltung des Hilfeprozesses und der Reflektion ihres beruflichen Handelns. Ziele und Schritte des Hilfeverfahrens werden mit dem Betroffenen abgestimmt und müssen transparent sein. Zu unserem professionellen Selbstverständnis gehört es auch, den Hilfeprozess umfassend zu reflektieren, gegebenenfalls die Grenzen des eigenen Handelns zu erkennen und geeignete externe Hilfen in den Hilfeprozess einzubeziehen.
Rat- und Hilfesuchende haben ein Recht darauf, kompetente Ansprechpartner und eine Atmosphäre des Vertrauens, der Wertschätzung und der Offenheit vorzufinden.
In der Beratung, Begleitung, Betreuung und Behandlung unterliegen Hilfebeziehungen daher einem besonderen Vertrauensschutz und die von ihnen entgegengebrachten Informationen werden mit strengster Vertraulichkeit behandelt.
Datenschutz, Schweigepflicht und Zeugnisverweigerungsrecht bilden die rechtliche Grundlage des Vertrauensschutzes.
Wir ergreifen Partei
Wir verstehen uns als Partner für suchtkranke und drogenabhängige Menschen und stellen uns einer gesell-schaftlichen Ausgrenzung Drogenabhängiger entgegen. suchtkranke und drogenabhängige Menschen betrachten wir als Teil der Gesellschaft, die ebenso wie andere kranke Menschen der Hilfe bedürfen.
Wir setzen uns ein für eine sozial gerechte und menschenwürdige Behandlung, sowie für den zeitnahen Zugang zu geeigneter und qualifizierter Hilfe. Gesellschaftliche Entwicklungen messen wir an ihren Auswirkungen auf Benachteiligte und ergreifen Partei für Betroffene. Wir wagen damit gegebenenfalls auch den Widerspruch zu gesellschaftlichen Entwicklungen. Partei zu ergreifen heißt für uns auch, dass wir uns für eine gesellschaftspolitisch ausgewogene Gleichbehandlung legaler und illegaler Drogen aussprechen. Wir betrachten Drogenabhängigkeit als Krankheit und sehen in der Illegalität und Strafverfolgung ein ordnungspräventives und ordnungspolitisches Element, dass die gesellschaftliche Glaubwürdigkeit bei der Bewertung von Suchtgefahren, Krankheit und Hilfe belastet. Wir setzen uns ein für ein umfassendes und menschenwürdiges Hilfe- und Behandlungsangebot für Konsumenten und Abhängige illegaler Drogen und für eine Drogenpolitik, deren Maßnahmen zur Strafverfolgung sich auf die Anbieterseite konzentrieren und sich schwerpunktmäßig nicht auf Konsumenten und suchtkranke Menschen ausrichten.
Unsere soziale Verantwortung
Wir bekennen uns zu unserer gesellschaftspolitischen Verantwortung für die Städte und Gemeinden des Kreises Unna und bringen unser Fachwissen und unsere Kompetenz auf sozial- und drogenpolitischer Ebene ein. Wir beteiligen uns damit auch aktiv am Abbau sozialer Spannungen.
Wir sehen den Menschen in seinem gesellschaftlichen Kontext und gleichzeitig selbstbestimmt und verantwortlich in seinem Handeln. Suchtkranke Menschen bedürfen wie andere kranke Menschen der Hilfe und Solidarität. Sie haben gleichwohl Rechte und Pflichten gegenüber der Gemeinschaft, wie andere Menschen auch.
Unsere Hilfsangebote und unsere Bemühungen um die soziale Integration Drogenabhängiger sind dahingehend ausgerichtet, dass die Illegalität und die Beschaffungskriminalität gesenkt werden kann. Sie verstehen sich ebenso als Beitrag dazu, dass die Regeln des Zusammenlebens in Staat und Gesellschaft von drogenabhängigen Menschen beachtet und akzeptiert werden können. Staat und Gesellschaft zeigen durch die Förderung von Angeboten der Sucht- und Drogenhilfe Solidarität mit suchtkranken Menschen, die durch unsere Hilfsangebote lebendig und konkret wird. Wir sehen uns in dem Sinne auch als Mittler zwischen gesellschaftlichen Anforderungen und der Lebenswirklichkeit drogenabhängiger Menschen und sind um gesellschaftlichen Ausgleich bemüht.
Unsere Qualität
Unsere Arbeit orientiert sich an den fachlichen Standards der ambulanten Sucht- und Drogenhilfe. Wir nehmen regional und überregional an Arbeitsgemeinschaften und Fachtagungen teil und beteiligen uns aktiv an der fachlichen und drogenpolitischen Diskussion.
Es gehört zu unserer Leistungsverantwortung, sich verändernde Bedarfs- und Notlagen von Drogenabhängigen frühzeitig zu erkennen und unsere Hilfsangebote entsprechend weiter-zuentwickeln. Mit den Mitteln des Qualitätsmanagements (EFQM) entwickeln wir unsere Leistungen beständig weiter und prüfen unsere Konzepte kontinuierlich auf ihre Wirksamkeit.
Von unseren Mitarbeitern erwarten wir ein hohes Maß an Fachlichkeit, Einsatzbereitschaft und die Fähigkeit, ihr berufliches Handeln zu reflektieren.
Dies wird erreicht durch qualifizierte Aus-, Fort- und Weiterbildung und durch regelmäßige Supervisionen, Team- und Fallbesprechungen unterstützt.
Dabei bildet die Förderung von eigenverantwortlichem Arbeiten, von gegenseitiger Wertschätzung und Teamorientierung eine wesentliche Grundlage unserer Arbeit.
Mit der Erkenntnis, dass die individuelle Zufriedenheit unserer Mitarbeiter eine wesentliche Voraussetzung für erfolgreiches und effektives Arbeiten ist, sind wir um ein Betriebsklima der Wertschätzung und Anerkennung bemüht.
Wir handeln ökonomisch
Unsere Einrichtung und unsere Leistungsangebote werden aus öffentlichen Mitteln finanziert. Wir sind der grundsätzlichen Überzeugung, dass die Finanzierung von Angeboten der Sucht- und Drogenhilfe eine soziale Notwendigkeit, aber auch ökonomisch „eine gute Investition“ ist, die dazu verhilft, Kosten einzusparen.
Mit unseren Angeboten der Prävention wirken wir darauf hin, dass Sucht möglichst vermieden werden kann. Mit unseren Beratungsangeboten nehmen wir Einfluss auf suchtbegünstigende Entwicklungen und versuchen diese abzuwenden. Mit unseren Angeboten der Überlebenshilfen, der Betreuung und Behandlung wirken wir darauf hin, dass Beschaffungskriminalität gesenkt wird und dass Krankheit und Leiden frühzeitig behandelt und gelindert werden können. Bei Weitervermittlungen in ambulante oder stationäre Hilfsangebote gehen wir planvoll und zielgerichtet vor und tragen damit zur Kosteneffizienz von Behandlungsangeboten bei.
Wir sehen es als selbstverständliche Verpflichtung an, sparsam und verantwortungsbewusst mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln umzugehen und Arbeitsabläufe zielgerichtet und effektiv zu entwickeln, sowie diese fortlaufend zu optimieren. Eine wirtschaftliche, sparsame und transparente Haushaltsführung ist in unserer Einrichtung eine von allen Mitwirkenden anerkannte und praktizierte Notwendigkeit. Wir sind stets offen für Anregungen und Ideen, die zur Verbesserung betrieblicher Abläufe und Leistungen, zu deren Effizienz und Wirtschaftlichkeit beitragen.